Heft 10 / 2013

In der aktuellen Ausgabe der ISR (Heft 10, Erscheinungstermin: 10. Oktober 2013) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.

Außensteuerrecht

  • Piechowski, Tatiana / Lieber, Bettina, Hinzurechnungsbesteuerung nach den §§ 7 ff. AStG beim Einsatz eigenkapitalähnlicher hybrider Finanzierungen, ISR 2013, 329-339
    Die Hinzurechnungsbesteuerung soll vermeiden, dass durch den Einsatz von intransparenten Steuersubjekten Besteuerungssubstrat in das niedrig besteuerte Ausland verlagert wird. Vor diesem Hintergrund verlangt der Gesetzgeber eine vielfach aufwendige Einkünftekalkulation für die ausländischen Gesellschaften und Ermittlung von Hinzurechnungsbeträgen auf Ebene der inländischen Anteilseigner. Der daraus für den Fiskus verbleibende Steuerertrag steht dazu häufig in keinem angemessenen Verhältnis. Der vorliegende Beitrag untersucht die Auswirkungen der Hinzurechnungsbesteuerung nach den §§ 7 ff. AStG bei einer beispielhaften Investition inländischer Versicherungsunternehmen in eine deutsche gewerblich geprägte KG, die ihrerseits als Holdinggesellschaft einer mehrstöckigen Beteiligungsstruktur auftritt.
    The German CFC rules intend to prevent erosion of the domestic tax base and to discourage residents from shifting income to jurisdictions that impose tax at low rates. Consequently domestic shareholders are obliged to provide extensive income calculations for the CFC and calculation of the inclusion amounts for income tax purposes. The effective CFC taxation results do often not justify these cost and time consuming calculations and compliance obligations. The following article analyses effects of CFC taxation according to Sec. 7 et seqq. of German Foreign Tax Act using an exemplary investment of insurance companies into a German deemed trading KG acting as a holding vehicle of a multilevel investment fund.
  • Kahlenberg, Christian / Melkonyan, Satenik, Novellierung des Regelwerks zur Besteuerung grenzüberschreitender Einkünfte aus dem Sonderbetriebsvermögensbereich, ISR 2013, 340-346
    Jüngst wurden zwei FG-Entscheidungen zur steuerlichen Behandlung grenzüberschreitender Sondervergütungen gefällt, die im folgenden Beitrag analysiert und kritisch gewürdigt werden. Anschließend werden die beiden Entscheidungen unter Berücksichtigung der Neufassung des § 50d Abs. 10 EStG i.d.F. des AmtshilfeRLUmsG steuerrechtlich beurteilt. Hierbei wird untersucht, ob es dem Gesetzgeber gelungen ist, das im Schrifttum heftig diskutierte Feld grenzüberschreitender Sondervergütungen fortan klar zu regeln, oder ob die Regelung weiterhin Diskussionsstoff bietet.
    The following article analyzes and discusses, from a critical point of view, two recently issued decisions of German fiscal courts regarding the tax treatment of cross-border special remunerations. Afterwards the mentioned decisions are assessed in the light of the adjusted Art. 50d par. 10 of the German Income Tax Code. Hereby, the authors look into the matter whether the legislator has succeeded in henceforth clearly regulating the tax treatment of cross-border special remunerations, something widely and intensively discussed in specialized literature, or whether this regulation leaves space for considerable thought and debate.
  • BFH v. 10.4.2013 - I R 45/11, Verpflichtung zur Verrechnungspreisdokumentation nach § 90 Abs. 3 AO ist unionsrechtmäßig und verhältnismäßig, ISR 2013, 347-349
  • BFH v. 10.4.2013 - I R 22/12, Nutzung einer beweglichen Sache im Inland, ISR 2013, 349-350

Internationale Steuerplanung/Verrechnungspreise

  • Töben, Thomas, Private Equity Fonds: Ausländische Beteiligungserträge deutscher und ausländischer Personengesellschaften mit ausländischen Gesellschaftern, Bedeutung und Reichweite der gewerblichen Prägung und Infizierung im Rahmen der beschränkten Steuerpflicht – Teil II, ISR 2013, 350-357
    Ausländische Private Equity-Investoren unterliegen mit ihren (zugerechneten) Beteiligungserträgen aus Anteilen an ausländischen Kapitalgesellschaften keiner deutschen beschränkten Steuerpflicht, wenn es sich bei dem Private Equity Fonds um eine nur fiktiv gewerbliche Personengesellschaft i.S.v. § 15 Abs. 3 Nr. 1 und Nr. 2 EStG handelt. Beteiligungserträge aus Anteilen an ausländischen Kapitalgesellschaften sind als inländische gewerbliche Einkünfte allenfalls dann beschränkt steuerpflichtig, wenn der Private Equity Fonds ausnahmsweise selbst originär gewerblich tätig ist (Beteiligungshandel) und direkt von diesem Fonds gehaltene Auslandsbeteiligungen Teil seiner gewerblichen Aktivität und auch seiner inländischen Betriebsstätte zuzurechnen sind. Andere Konstellationen, insbesondere sog. Dachfondsstrukturen, vermitteln für mittelbar zugerechnete Beteiligungserträge aus Auslandsbeteiligungen keine beschränkt steuerpflichtigen gewerblichen Inlandseinkünfte. Nur auf den ersten Blick erscheint das überraschend. Aber warum sollte Deutschland für Auslandseinkünfte, die Steuerausländern mittelbar über einen (u.U. sogar nur ausländischen) Dachfonds zugerechnet werden, ein beschränktes Besteuerungsrecht haben, wenn weder für den ausländischen Investor noch für die Auslandseinkünfte ein tatsächlicher Inlandsbezug besteht?
    Non-German Private Equity investors are not subject to German limited income tax liability with respect to allocable income from shares in foreign corporations in case the Private Equity Fund is treated for German tax purposes as an only "deemed business" partnership according to section 15 para. 3 nos. 1 and 2 ITA. Income from shares in foreign corporations would only be subject to German limited income tax liability if the Private Equity Fund itself was, as an exception to the rule, engaged in business (e.g. share trading) and shares in foreign corporations directly held by the Private Equity Fund were part of its domestic business activity and as such allocable to its Germany based permanent establishment. Other cases, especially funds-of-funds structures, do not result in German source business income subject to limited income tax liability with respect to (allocable) income from shares in foreign corporations. Only at first glance that may appear surprising. But why should Germany have a right to tax foreign investors, sometimes foreign investors in only foreign based funds-of funds structures, on their indirect share in allocable foreign source income, if neither the foreign investor nor the foreign source income have a real link to Germany?
  • Bärsch, Sven-Eric / Quilitzsch, Carsten / Schulz, Sebastian, BEPS: Steuerliche Implikationen des Aktionsplans der OECD aus deutscher Sicht, ISR 2013, 358-364
    In jüngerer Zeit sorgt die Bekämpfung von Steuervermeidung und Gewinnverlagerung durch multinationale Unternehmen für intensive Diskussionen. Auch vor diesem Hintergrund wurde der am 19.7.2013 von der OECD veröffentlichte Aktionsplan zu Base Erosion and Profit Shifting (BEPS) mit großer Spannung erwartet, lässt er doch in weiten Teilen Rückschlüsse auf künftige steuerliche Regelungen und zu ergreifende, staatliche Maßnahmen zu. Der Beitrag analysiert ausgewählte BEPS-Maßnahmen und arbeitet deren potentielle steuerliche Implikationen aus deutscher Sicht heraus.
    Recently the issue of base erosion by virtue of profit shifting by multinational companies has been intensively discussed. The OECD Action Plan on Base Erosion and Profit Shifting (BEPS) was eagerly anticipated and finally published on July 19, 2013. It gives insights into potential tax changes that might occur in the future, if adopted by tax regulators. In this current environment the present article provides analysis of selected actions proposed in the BEPS Action Plan and offers an outlook at possible implications seen from a German perspective.

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom 01.10.2013 13:56