Heft 9 / 2013

In der aktuellen Ausgabe der ISR (Heft 9, Erscheinungstermin: 10. September 2013) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.

Außensteuerrecht

  • Kraft, Gerhard, Die steuerliche Behandlung der Einlage von Einzelwirtschaftsgütern in Personengesellschaften im kritischen Spiegel des Unionsrechts, ISR 2013, 297-301
    Die Einlage von Betrieben, Teilbetrieben, Mitunternehmeranteilen und – in Teilbereichen – Kapitalgesellschaftsanteilen ist umwandlungssteuerrechtlich detailliert geregelt. Im Kern folgen die relevanten Bestimmungen einem schlüssigen Konzept. Demgegenüber finden sich normative Handreichungen des Steuergesetzgebers bezüglich der Einlage von Einzelwirtschaftsgütern in Personengesellschaften tendenziell eher verstreut und folgen keinem von einer systematischen Grundkonzeption getragenen Ansatz. Die nähere Analyse dieser Regelungsmaterie fördert gar unionsrechtliche Defizite zutage, die im Rahmen der nachfolgenden Ausführungen skizziert werden.
    German tax law provides for considerably detailed rules on the contribution of (complete) businesses, (partial) businesses, partnership interests, and – in part – corporate shareholdings. The respective provisions are based on a sound and systematic approach. As far as regulatory guidance with respect of contributions of singular assets to partnerships is concerned, however, respective legal provisions appear to be scattered and by no means follow a conceptually supported approach. Taking a closer look and analyzing the subject matter of contributions to partnerships even identifies doubtful and problematic rules from a European fundamental freedom perspective.
  • BFH v. 19.6.2013 - II R 10/12, Doppelbelastung von Erbschaften mit französischer und deutscher Erbschaftsteuer – Steuerreduktion bei Kapitalvermögen nur auf dem Billigkeitswege, ISR 2013, 302-304

Europäisches Steuerrecht

  • Eggert, RA Andreas, Behandlung von Anteilen an transparenten Unternehmen im Rahmen der GKKB, ISR 2013, 304-310
    Die Harmonisierung der steuerlichen Gewinnermittlung von Körperschaften nach dem Richtlinienentwurf für eine Gemeinsame Konsolidierte Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage (GKKB) vom 16. März 2011 (RL-E, KOM[2011] 121/4) ist ein umfassendes Harmonisierungsprojekt, das alle Bereiche des Bilanzsteuerrechts betrifft. Sowohl hinsichtlich der allgemeinen Prinzipien der steuerlichen Gewinnermittlung als auch der Detailregelungen sind noch zahlreiche Fragen offen. Zu den wichtigen Einzelfragen gehört auch die Behandlung von Anteilen an steuerlich transparenten Unternehmen, die besonders in Deutschland große Bedeutung haben wird.
    The harmonization of the computation of the corporate tax base according to the proposal for a Common Consolidated Corporate Tax Base (CCCTB) dated 16 March 2011 (COM[2011] 121/4) is a comprehensive harmonization project that concerns all areas of tax accounting law. There are many open questions regarding the general principles for the determination of the taxable profit as well as the provisions in detail. One of the important issues is the treatment of partnership interest in tax transparent entities. Especially in Germany this treatment will be of great importance.
  • EuGH v. 18.7.2013 - Rs. C-261/11, EuGH-Urteil zur dänischen Entstrickungsbesteuerung, ISR 2013, 311-313

Internationale Steuerplanung/Verrechnungspreise

  • Töben, Thomas, Private Equity Fonds: Ausländische Beteiligungserträge deutscher und ausländischer Personengesellschaften mit ausländischen Gesellschaftern, Bedeutung und Reichweite der gewerblichen Prägung und Infizierung im Rahmen der beschränkten Steuerpflicht – Teil I, ISR 2013, 314-320
    Ausländische Private Equity-Investoren unterliegen mit ihren (zugerechneten) Beteiligungserträgen aus Anteilen an ausländischen Kapitalgesellschaften keiner deutschen beschränkten Steuerpflicht, wenn es sich bei dem Private Equity Fonds um eine nur fiktiv gewerbliche Personengesellschaft i.S.v. § 15 Abs. 3 Nr. 1 und Nr. 2 EStG handelt. Beteiligungserträge aus Anteilen an ausländischen Kapitalgesellschaften sind als inländische gewerbliche Einkünfte allenfalls dann beschränkt steuerpflichtig, wenn der Private Equity Fonds ausnahmsweise selbst originär gewerblich tätig ist (Beteiligungshandel) und direkt von diesem Fonds gehaltene Auslandsbeteiligungen Teil seiner gewerblichen Aktivität und auch seiner inländischen Betriebsstätte zuzurechnen sind. Andere Konstellationen, insbesondere sog. Dachfondsstrukturen, vermitteln für mittelbar zugerechnete Beteiligungserträge aus Auslandsbeteiligungen keine beschränkt steuerpflichtigen gewerblichen Inlandseinkünfte. Nur auf den ersten Blick erscheint das überraschend. Aber warum sollte Deutschland für Auslandseinkünfte, die Steuerausländern mittelbar über einen (u.U. sogar nur ausländischen) Dachfonds zugerechnet werden, ein beschränktes Besteuerungsrecht haben, wenn weder für den ausländischen Investor noch für die Auslandseinkünfte ein tatsächlicher Inlandsbezug besteht?
    Non-German Private Equity investors are not subject to German limited income tax liability with respect to allocable income from shares in foreign corporations in case the Private Equity Fund is treated for German tax purposes as an only "deemed business" partnership according to section 15 para. 3 nos. 1 and 2 ITA. Income from shares in foreign corporations would only be subject to German limited income tax liability if the Private Equity Fund itself was, as an exception to the rule, engaged in business (e.g. share trading) and shares in foreign corporations directly held by the Private Equity Fund were part of its domestic business activity and as such allocable to its Germany based permanent establishment. Other cases, especially funds-of-funds structures, do not result in German source business income subject to limited income tax liability with respect to (allocable) income from shares in foreign corporations. Only at first glance that may appear surprising. But why should Germany have a right to tax foreign investors, sometimes foreign investors in only foreign based funds-of funds structures, on their indirect share in allocable foreign source income, if neither the foreign investor nor the foreign source income have a real link to Germany?
  • Andresen, Ulf, Banken: Einkünfteabgrenzung für das Einlagengeschäft inländischer Bankbetriebsstätten unter Berücksichtigung des AOA, ISR 2013, 320-328
    Der folgende Beitrag untersucht die Frage, wie der Aufwand der Einlagenkreditinstitute für die gesetzliche Verpflichtung des Betreibens der Einlagensicherung zwischen ausländischer Haupt- und inländischer Zweigniederlassung (Stammhaus und Betriebsstätte) für steuerliche Zwecke aufzuteilen ist. Nach einer kurzen Erläuterung der Grundlagen des Einlagengeschäfts der Banken wird die Zuordnung des Aufwands nach innerstaaltlichem Recht unter Berücksichtigung des durch das AmtshilfeRLUmsG gesetzlich verankerten Authorised OECD Approach (AOA) sowie unter abkommenrechtlichen Gesichtpunkten erläutert.
    The following article analyses the allocation of the fees for deposit guarantee systems between head office and branches (permanent establishments) of a bank that operates as deposit-taking institute. Starting with a short introduction into the deposit-taking business, the allocation of such fees for tax purposes is explained from the perspectives of both the current German national tax law and double taxation conventions which are both now advocating, in principle, the Authorised OECD Approach (AOA).

Tagungsberichte

  • Merx, Michael, Außenprüfung: Gründung des “Internationalen Steuerzentrums” in München, ISR 2013, 328

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom 02.09.2013 13:22