Heft 8 / 2013

In der aktuellen Ausgabe der ISR (Heft 8, Erscheinungstermin: 10. August 2013) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.

Außensteuerrecht

  • Ditz, Xaver, Der “Authorised OECD Approach” wird Wirklichkeit, Kritische Analyse des § 1 Abs. 5 AStG i.d.F. AmtshilfeRLUmsG, ISR 2013, 261-267
    Mit dem AmtshilfeRLUmsG wurde der durch die OECD in 2010 in Art. 7 OECD-MA aufgenommene “Authorised OECD Approach” in innerstaatliches Recht (konkret: § 1 AStG) transferiert. Der Autor stellt Einzelheiten der Neuregelungen in § 1 AStG dar und unterzieht diese einer kritischen Würdigung.
    The Authorised OECD Approach, which was introduced in Art. 7 of the OECD Model Convention in 2010, has been transposed into German national law (sec. 1 of the Foreign Tax Act). The author describes and analyses these new rules.
  • Hagena, Antje / Klein, Martin, Ergänzungen des § 50d EStG durch das Amtshilferichtlinie-Umsetzungsgesetz, ISR 2013, 267-273
    Im folgenden Beitrag werden die mit dem AmtshilfeRLUmsG eingeführten Neuregelungen in § 50d EStG dargestellt. Zum einen regelt ein neuer § 50d Abs. 1 Satz 11 EStG, dass sich die Erstattungsberechtigung auf Grund von DBA infolge des Steuerabzugs von Kapitalerträgen bei subjektiven Qualifikationskonflikten am Recht des jeweils anderen Vertragsstaates orientiert. Mit Ergänzungen des § 50d Abs. 10 EStG um Regelungen zu einer fiktiven Betriebsstätten-Zugehörigkeit von Sondervergütungen als Unternehmensgewinne sowie des § 50d Abs. 9 Satz 3 EStG um eine Regelung zum Verhältnis dieser unilateralen switch-over Klausel zu anderen Einschränkungen der abkommensrechtlichen Freistellungsmethode sollen zudem Mängel in der jeweiligen Gesetzesformulierung behoben werden. Im folgenden Beitrag werden die Neuregelungen daraufhin untersucht, ob sie geeignet sind, das von ihnen verfolgte Regelungsziel – auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Kritik an den abkommensergänzenden und -überschreibenden Vorschriften des § 50d EStG durch Rechtsprechung und Literatur – im Rahmen der deutschen DBA und im Zusammenspiel mit den einschlägigen nationalen Vorschriften (insbesondere das Erstattungsverfahren betreffend) zu erreichen. Die Autoren sind der Auffassung, dass die Neuregelungen nicht als gelungen betrachtet werden können, da § 50d Abs. 1 Satz 11 EStG lediglich fragmentarisch die im Erstattungsverfahren bestehenden, subjektiven Qualifikationskonflikte löst und die Ergänzungen in § 50d Abs. 9 und Abs. 10 EStG wirkungslos bzw. als verfassungsrechtlich bedenklicher treaty override anzusehen sind.
    The following article presents a set of new provisions that have been added to § 50d German Income Tax Act (Einkommensteuergesetz, EStG) by virtue of the Administrative Assistance Directive Transformation Act (AmtshilfeRLUmsG). Firstly, new § 50d(1) sent. 11 EStG provides that in the case of a conflict involving the classification of hybrid entities for tax (treaty) purposes, the (formal) entitlement of a person to claim a refund of German withholding tax on the basis of a tax treaty shall be determined according to the applicable classification for tax purposes by the other contracting state. Secondly, and in both cases to improve poor legislative drafting, a number of additions inserted into § 50d(10) EStG aim at qualifying special compensations paid by a partnership to its partner as business profits that are functionally attributable to the partner’s permanent establishment, whereas new § 50d(9) sent. 3 EStG has been amended to establish rules concerning the relationship between the unilateral switch-over clause contained in § 50d(9) EStG and other provisions limiting the exemption method under a tax treaty. In the light of increasing criticism by tax courts and pertinent academic literature towards the treaty-overriding or -complementing provisions of § 50d EStG, the article analyzes the new provisions as to whether they are suitable to accomplish the desired regulatory objective in the framework of German tax treaties as well as in the context of applicable German domestic law provisions, particularly those concerning the refund of withholding tax. In the authors’ view, the additions introduced to § 50d EStG cannot be regarded as successful revisions, since § 50d(1) sent. 11 EStG remains fragmentary in its attempt to solve classification conflicts arising in the refund procedure, while § 50d(9) and § 50d(10) EStG can (still) be viewed as practically ineffec- tive or as a treaty override meeting constitutional concerns.
  • Kopp, Karin, Steuer- und “Substance”-Fragen bei Einsatz ausländischer Gesellschaften, ISR 2013, 274-280
    Deutsche Finanzgerichte sehen aufgrund der bisherigen BFH-Rspr. kaum einen Gestaltungsmissbrauch seitens des Steuerpflichtigen durch den Einsatz von sog. Basisgesellschaften und lassen i.d.R. die Revision nicht zu. Gegen ein aktuelles Urteil des FG München läuft daher gerade eine Nichtzulassungsbeschwerde seitens der Finanzverwaltung vor dem I. Senat des BFH, um auch aufgrund der aktuellen Rechtsentwicklungen die Voraussetzungen für den zulässigen Einsatz einer (Basis-)Gesellschaft höchstrichterlich klären zu lassen. Dieser Beitrag beleuchtet die aktuellen Fragen in Zusammenhang mit dem Einsatz ausländischer (Basis-)Gesellschaften und untersucht den Einsatz hybrider Gesellschaften, den anzustellenden Typenvergleich nach deutschem Steuerrecht sowie die weltweit immer schwierig werdende Bestimmung des Ortes der Geschäftsleitung. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass die Anerkennung von substanzlosen Basisgesellschaften rechtlich und rechsspolitisch neu zu bewerten ist.
    German Tax Courts are lax in enforcing the German General Anti Avoidance Provision (§ 42 General Tax Code) when dealing with base companies. In a recent case the Bavarian Fiscal Authorities filed an appeal to the Federal Finance Court. This article discusses major issues with regard to foreign entities, i.e. hybrids and classification according to German tax law as well as the identification of the place of corporate residence. With regard to the recent debate about Base Erosion and Profit Split this article asks for a more sensible approach that takes into account real substance. The formal classification as a corporation according to German corporate law should not always prevail.
  • BFH v. 13.5.2013 - I R 39/11, Einheitliche und gesonderte Gewinnfeststellung bei Beteiligung einer ausländ. Familienstiftung an einer inländ. Personengesellschaft, ISR 2013, 280-284
  • BFH v. 6.3.2013 - I R 10/11, Abzugsverbot für Teilwertabschreibungen bei Auslandsbeteiligungen im VZ 2001 verstößt gegen Unionsrecht, ISR 2013, 284-286
  • BFH v. 6.3.2013 - I R 14/07, Rückwirkende Hinzurechnung von Dividenden aus Auslandsbeteiligungen nach § 8 Nr. 5 GewStG 1999 i.d.F. des UntStFG verstößt gegen Unionsrecht, ISR 2013, 287-288

Europäisches Steuerrecht

  • EuGH v. 4.7.2013 - Rs. C-350/11, Belgische Notional Interest Deduction bei Freistellungsbetriebsstätten, ISR 2013, 288-291
  • EuGH v. 18.7.2013 - Rs. C-6/12, Beihilferechtliche Aspekte steuerrechtlicher Vergünstigungen im Rahmen der Behandlung von Verlusten im Fall eines Gesellschafterwechsels, ISR 2013, 291-294
  • EuGH v. 12.6.2013 - Rs. C-181/12, Unterschiedliche Behandlung von Erwerben bei Erbanfall durch gebietsansässige und nicht gebietsansässige Personen, ISR 2013, 294-296

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom 02.08.2013 08:33