Heft 4 / 2013

In der aktuellen Ausgabe der ISR (Heft 4, Erscheinungstermin: 10. April 2013) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.

Außensteuerrecht

  • Zech, Till, Betriebsstätte oder ständiger Vertreter bei Shop-in-Shop-Systemen?, ISR 2013, 113-121
    Fragen zur Betriebsstättenbegründung bei grenzüberschreitenden Sachverhalten sind häufig schwierig zu beantworten. Angesichts der internationalen Tendenz, den Betriebsstättenbegriff auszuweiten und das Vorliegen einer Betriebsstätte eher zu bejahen, wird die Frage für die deutsche Praxis noch relevanter. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, wann beim Vorliegen eines sog. Shop-in-Shop-Systems eine Betriebsstätte anzunehmen ist. Dazu wird zunächst erläutert, was ein Shop-in-Shop-System ist. Sodann werden sowohl der Inbound-Fall als auch der Outbound-Fall beleuchtet. Anhand mehrerer Fallbeispiele, die die verschiedenen Varianten des Shop-in-Shop-Systems abbilden, wird erläutert, wo die Grenzlinie zum Vorliegen einer Betriebsstätte überschritten wird.
    In International Tax Law, questions concerning the foundation of a permanent establishment (PE) arise quite often, and to find answers sometimes might be difficult. The OECD tends to expand the definition of a PE. This strengthens the importance of defining a line for German practitioners at what point a PE has to be assumed. This article examines the existence of a PE using a shop-in-shop-system. Therefore a shop-in-shop-system is explained. Then follows an analysis of inbound- and outbound-cases. Taking different examples of shop-in-shop-systems the article explains, at what step the borderline to a PE will be crossed.
  • FG Schleswig-Holstein v. 29.11.2012 - 1 K 118/07, Europarechtskonforme Auslegung von § 1 Abs. 1 AStG, ISR 2013, 122-125

DBA/OECD

  • Schiessl, Martin, Das neue DBA mit Taiwan – Besonderheiten für grenzüberschreitende Investitionen, ISR 2013, 125-130
    Nach über 10 jähriger Verhandlungsdauer ist Ende 2012 das erste DBA zwischen Deutschland und Taiwan in Kraft getreten. Diese lange Wartezeit ist sicherlich auch durch den völkerrechtlichen Sonderstatus Taiwans bedingt. Wie sich dieser Sonderstatus auf das Abkommen zwischen Deutschland und Taiwan auswirkt, welche Besonderheiten es gegenüber dem OECD-Musterabkommen aufweist und ob das Inkrafttreten des DBA eine Entstrickungsbesteuerung in Deutschland auszulösen vermag, soll im folgenden Beitrag untersucht werden.
    After negotiations of over 10 years the first double taxation convention between Germany and Taiwan has entered into force at the end of 2012. This rather long period is likely also due to Taiwan’s special public international law status. This article shall analyze the effect of Taiwan’s special status on the double taxation convention, the deviations from the OECD model convention and the risk of an exit taxation caused by the entry into force of this convention.
  • Demleitner, Andreas, Die Anwendung von Doppelbesteuerungsabkommen bei Dreieckssachverhalten im Zusammenhang mit Personengesellschaften und Betriebsstätten, ISR 2013, 131-134
    Längst beschränkt sich die Wirtschaftstätigkeit Steuerpflichtiger nicht allein auf Deutschland und einen einzigen ausländischen Staat. Oftmals berühren Sachverhalte darüber hinaus das Hoheitsgebiet eines weiteren Landes, so dass das Besteuerungssubstrat aus der Unternehmung zumindest theoretisch drei Nationen zukommen könnte. Probleme ergeben sich insbesondere dann, wenn Personengesellschaften oder über eine Betriebsstätte erzielte Einkünfte vorliegen. Der nachfolgende Beitrag soll daher der systematischen Auflösung konkurrierender Besteuerungsansprüche bei Dreieckssachverhalten mit Hilfe des Abkommensrechts dienen.
    The economic activities of tax payers are not limited by far to Germany and one another country. Instead circumstances often touch also the territory of another nation so that the income of the undertaking at least theoretically could be taxed by three countries. In particular problems arise if tax transparent partnerships or income derived by permanent establishments are on hand. The subsequent article shall serve as a methodical solution of competing tax claims in triangle taxation issues by help of double tax agreements.

Europäisches Steuerrecht

  • EuGH v. 28.2.2013 - Rs. C-168/11, § 34c Abs. 1 Satz 2 EStG verstößt gegen Unionsrecht, ISR 2013, 134-136
  • EuGH v. 28.2.2013 - Rs. C-544/11, Die Beschränkung des Auslandstätigkeitserlasses auf inländische Arbeitgeber ist unionsrechtswidrig, ISR 2013, 136-138

Internationale Steuerplanung/Verrechnungspreise

  • Rasch, Stephan / Tillmann, Lisa, Base Erosion and Profit Shifting: Hat der Fremdvergleichsgrundsatz für die Bestimmung der Verrechnungspreise noch eine Zukunft?, ISR 2013, 139-143
    Die zunehmende Digitalisierung und der zunehmende Grad internationaler Verflechtung von Unternehmensaktivitäten stellen die Finanzverwaltungen der einzelnen Länder vor Probleme im Rahmen der Steuererhebung. Der Fokus der Öffentlichkeit hat sich in der jüngeren Vergangenheit vermehrt mit Unternehmen beschäftigt, welche im Rahmen der Steuergestaltung auf legalem Wege die Steuerlast bedeutend reduzieren. Vor diesem Hintergrund wird die Frage erörtert, inwieweit es möglich ist, auf internationaler Ebene ein Steuersystem durchzusetzen, welches die Wertschöpfung einzelner Unternehmen angemessen widerspiegelt.
    With multinational enterprises becoming increasingly integrated and their activities becoming increasingly based on digital goods and services, local tax authorities are facing more and more issues with regard to the collection of taxes. Public discussions have recently focused on some multinationals which had been able to significantly reduce their tax burden by means of aggressive tax planning. In light of the above the question arises whether it is possible to enforce a tax system on the international level which adequately reflects the value added of individual multinationals.
  • Benzel, Ute / Utzerath, Meike, Tax Accounting: Latente Steuern im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen im IFRS-Konzernabschluss, ISR 2013, 143-148
    Die Regelungen zu Ansatz und Bewertung latenter Steuern im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen im IFRS Konzernabschluss gehören zu den komplexeren Bereichen des IAS 12. Schwierigkeiten im Hinblick auf den Ansatz und die Bewertung latenter Steuern bei Beteiligungen an Tochterunternehmen ergeben sich insbesondere bei der Interpretation der in IAS 12 vorgesehenen Sonderregelungen und deren Umsetzung in der Praxis. Bedeutung erlangt dieser Bereich aufgrund der durchaus materiellen Effekte für den Konzernabschluss, die sich aus dem Ansatz latenter Steuern in diesem Zusammenhang ergeben können. Im Rahmen dieses Beitrags sollen daher die Regelungsinhalte des IAS 12 sowie deren Auslegung näher beleuchtet werden. Mögliche Fallstricke werden anhand einer Analyse der Ursachen für temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen aufgezeigt (Outside Basis Differences) und anhand von Beispielen verdeutlicht. Im Fokus stehen hierbei insbesondere Beteiligungen an Kapitalgesellschaften.
    The regulations regarding recognition and measurement of deferred taxes arising in connection with investments in subsidiaries in the IFRS consolidated financial statements are among the most complex in IAS 12. Questions arise in particular with regard to the interpretation of the rule for exception and regarding its application in practice. The area of deferred taxes on investments in subsidiaries is gaining importance through its potential material impact on the consolidated financial statements. Therefore, this article considers the regulations of IAS 12 and its content in detail. Based on an analysis of the causes of temporary differences (Outside Basis Differences) potential topics of the rules are identified and illustrated by examples. The particular focus of the article is on investments in corporations.

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom 02.04.2013 13:30