BFH, Urt. v. 13.7.2016 – VIII R 47/13

Einlagenrückgewähr: Besteuerung eines ausländischen sog. „Spin-off“; Besteuerung der Einlagenrückgewähr einer Drittstaatengesellschaft verstößt gegen Unionsrecht

EStG § 20 Abs. 1 Nr. 1; KStG § 27; EG Art. 56, Art. 57; AEUV Art. 63, Art. 64 Abs. 1; ZPO § 560; FGO § 126 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2, § 155; GG Art. 3 Abs. 1

1. Die Übertragung von Aktien im Rahmen eines US-amerikanischen „Spin-off“ führt grundsätzlich zu Kapitaleinkünften i.S.d. § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 EStG.

2. § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG ist unter Fortführung der Rechtsprechung des BFH-Urteils vom 20.10.2010 – I R 117/08 (BFH v. 20.10.2010 – I R 117/08, BFHE 232, 15= FR 2011, 682) unionsrechtskonform dahingehend auszulegen, dass eine Einlagenrückgewähr auch von einer Gesellschaft getätigt werden kann, die in einem Drittstaat ansässig ist und für die kein steuerliches Einlagekonto i.S.d. § 27 KStG geführt wird.

BFH, Urt. v. 13.7.2016VIII R 47/13


Verlag Dr. Otto Schmidt vom 12.01.2017 14:03

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