Heft 4 / 2023

In der aktuellen Ausgabe ISR Heft 4 (Erscheinungstermin: 10. April 2023) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.

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Europäisches Steuerrecht

Aufsätze

Reimer, Ekkehart, Devolution des Steuerrechts: Zuständigkeit des EuG für Vorabentscheidungsersuchen, ISR 2023, 93-100

Der Gerichtshof der Europäischen Union ist in “den Gerichtshof“ i.e.S. (EuGH) und “das Gericht“ (EuG; früher: Europäisches Gericht erster Instanz) unterteilt. Dass beide Gerichte eine Einheit bilden, die Subdifferenzierung zugleich enorme politische und praktische Bedeutung hat, zeigt sich an einer anstehenden Kompetenzverschiebung: Künftig sollen Vorabentscheidungsverfahren (Art. 267 AEUV) auf dem Gebiet der indirekten Steuern und der Zölle nicht mehr durch den EuGH, sondern durch das EuG entschieden werden. Der Beitrag erörtert diese bemerkenswerte Devolution.

Rechtsprechung kompakt

EuGH v. 2.2.2023 - C-649/20 P / Ditz, Xaver / Licht, Daniel, Staatliche Beihilfen – Vorteile, die im Zusammenhang mit dem spanischen “True-Lease-Modell“ gewährt wurden, ISR 2023, 100-105

EuGH v. 24.2.2022 - C-175/20 / Sendke, Thomas, Datenverarbeitung für steuerliche Zwecke, ISR 2023, 105-109

BFH v. 23.11.2022 - II R 37/19 / Piekenbrock, Andreas, Beschränkte Erbschaftsteuerpflicht bei Erwerb durch Vermächtnis, ISR 2023, 109-110

Internationale Steuerplanung/Verrechnungspreise

Aufsätze

Benzinger, Lukas / Hachmeister, Dirk, Implikationen aus Sicht der Rechnungslegung, ISR 2023, 111-121

Mit der Veröffentlichung des Diskussionsentwurfs des Bundesfinanzministeriums nimmt die nationale Umsetzung einer globalen Mindestbesteuerung von 15 % für bestimmte Unternehmensgruppen Fahrt auf. Aufgrund einer fehlenden Einigung auf eine einheitliche Bemessungsgrundlage wird im Rahmen des Diskussionsentwurfs – wie bereits in der RL (EU) 2022/2523 – auf den Jahresüberschuss bzw. -fehlbetrag nach Maßgabe der Konzernrechnungslegung zurückgegriffen. Dieser Größe werden – nach Berücksichtigung bestimmter Anpassungen – die auf Basis von steuerlichen Normen ermittelten angepassten erfassten Steuern gegenübergestellt. Der vorliegende Beitrag beleuchtet deshalb ausgewählte Problemstellungen, welche sich durch die Verzahnung von steuerlichen Regelungen zur Gewinnermittlung mit solchen der Konzernrechnungslegung im Zusammenhang mit der globalen Mindestbesteuerung ergeben. Insbesondere soll auf den Anwendungsbereich und den Anwendungszeitpunkt eingegangen werden. Weiterhin wird die Ermittlung der Ausgangsgröße auf Ebene der Handelsbilanz II einer kritischen Würdigung unterzogen. Hierbei soll auch auf Besonderheiten bei Betriebsstätten sowie transparenten Gesellschaften eingegangen werden.

Rechtsprechung kompakt

FG München v. 27.10.2022 - 14 K 588/20 / Vobbe, Rainald, Verhältnis von Zollwert und Verrechnungspreisen bei Nacherhebung, ISR 2023, 121-122

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom