Heft 10 / 2016

In der aktuellen Ausgabe der ISR (Heft 10, Erscheinungstermin: 10. Oktober 2016) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.

Außensteuerrecht

  • Ditz, Xaver, Besonderheiten bei Förder- und Explorationsbetriebsstätten, ISR 2016, 341-348
  • Im internationalen Wirtschaftsgeschehen gewinnt die Exploration und Förderung von Bodenschätzen zunehmend an Bedeutung. Gleichwohl fehlt es auf internationaler Ebene an expliziten Vorschriften zur Begründung und Gewinnaufteilung von Betriebsstätten aus Förder- und Explorationstätigkeiten. Das BMF hat am 13.10.2014 die Betriebsstättengewinnaufteilungsverordnung (“BsGaV“) veröffentlicht, die Sonderregelungen zu Förderbetriebsstätten enthält. Der Beitrag gibt einen Überblick über diese Vorschriften zur Betriebsstättenbegründung und Gewinnaufteilung bei Explorations- und Förderbetriebsstätten.
  • The exploration and extraction of natural resources is gaining importance in the international economic environment. However, at the international level there is a lack of explicit provisions concerning the rationale and profit distribution of permanent establishments for exploration and extraction activities. On 13 October 2014, the German Ministry of Finance published a Decree-Law on the Application of the Arm’s Length Principle on Dealings between the Parent Company and the Permanent Establishment (BsGaV), which contains specific provisions on extraction and exploration permanent establishments. This article outlines the German provisions regarding the rationale and profit distribution of such permanent establishments.
  • Nolden, Nik / Bonekamp, Johannes, Die Teilung von Haben- und Schuldzinsen im Fall von Darlehenstransaktionen zwischen nahestehenden Personen – Eine kritische Würdigung der Mittelwertmethode, ISR 2016, 348-352
  • In steuerlichen Außenprüfungen ist verstärkt zu beobachten, dass die deutsche Finanzverwaltung die Verwendung von Standardmethoden für die Verprobung konzerninterner Verrechnungspreise zurückweist. Stattdessen wird die sog. Mittelwertmethode – als Anwendungsform des hypothetischen Fremdvergleichs – als maßgeblich für die Bestimmung fremdüblicher Verrechnungspreise angesehen. Dieses Vorgehen ist aufgrund einer Vielzahl an Gründen kritisch zu sehen.
  • There is an increasing trend of the German fiscal authorities to reject the application of traditional transaction methods for the analysis of intercompany financial transactions. Instead, the hypothetical arm’s length test (as the “sixth German transfer pricing method“) is being argued for, an approach which is problematic for various reasons discussed in this article.
  • BFH v. 2.3.2016 - I R 73/14, Abzug ausländischer Steuern in Missbrauchsfällen, ISR 2016, 352-353

DBA/OECD

  • Reiter, Christian / Fußbroich, Pinkas, Offshore-Trust und Common Reporting Standard (CRS) – Alter Wein in neuen Schläuchen?, ISR 2016, 354-360
  • Getragen von dem Bestreben, grenzüberschreitende Steuerhinterziehung einzuschränken, haben mittlerweile über 100 Staaten erklärt, bestimmte Finanzdaten der Steuerpflichtigen auf Basis des im Juli 2014 von der OECD veröffentlichten Common Reporting Standard (CRS) im Wege des automatischen internationalen Informationsaustauschs gegenseitig zur Verfügung zu stellen. 54 Staaten wollen den CRS bereits für den Meldezeitraum 2016 anwenden (mit erstem Reporting im Sommer/Herbst 2017), darunter neben Deutschland auch zahlreiche “Truststandorte“, wie z.B. die Bermudas, Britischen Jungferninseln, Cayman Islands, Guernsey, Jersey, Liechtenstein und Malta. Der vorliegende Beitrag soll daher die steuerrechtliche Behandlung derartiger ausländischer Truststrukturen mit Beteiligung deutscher Steuerpflichtiger und die durch den CRS ausgelösten Neuerungen in diesem Bereich überblicksweise behandeln.
  • With the objective of combatting cross-border tax evasion, more than 100 jurisdictions have meanwhile committed to automatically exchange certain financial account information of taxpayers based on the Common Reporting Standard (CRS), which was published by the OECD in July 2014. 54 jurisdictions intend to apply the CRS already for the fiscal year 2016 with the first reporting in the summer/fall 2017, among those Germany and many “trust locations“, e.g. Bermuda, British Virgin Islands, Cayman Islands, Guernsey, Jersey, Liechtenstein and Malta. The current abstract shall provide an overview on the tax treatment of such offshore-trusts under participation of German taxpayers, especially discussing the new developments in this regard resulting from CRS.
  • BFH v. 25.5.2016 - I R 64/13, § 50d Abs. 8 EStG 2002 (i.d.F. des StÄndG 2003) und zeitlich nachfolgendes DBA, ISR 2016, 360-362
  • FG Rheinland-Pfalz v. 15.6.2016 - 1 K 1685/14, Kann der Geschäftsführer einer Kapitalgesellschaft ständiger Vertreter i.S.d. § 13 AO sein?, ISR 2016, 362-364

Europäisches Steuerrecht

  • EuGH v. 13.7.2016 - Rs. C-18/15, EuGH zur Berücksichtigung von Finanzierungskosten bei Abzugssteuern, ISR 2016, 364-367
  • EuGH v. 8.6.2016 - Rs. C-479/14, Verminderte Freibeträge gem. § 16 Abs. 2 ErbStG für beschränkt Steuerpflichtige trotz § 2 Abs. 3 ErbStG unionsrechtswidrig, ISR 2016, 367-371

Internationale Steuerplanung/Verrechnungspreise

  • Schaumburg, Harald, Steuerwettbewerb: Systematischer Überblick über die Gründe und die Auswirkungen des internationalen Steuerwettbewerbs, ISR 2016, 371-376
  • Im Fokus des internationalen Steuerrechts steht derzeit insbesondere der “unfaire“ Steuerwettbewerb zwischen den Staaten. Der von den hoch besteuernden Staaten ausgehende Druck, Steuerprivilegien insbesondere für gebietsfremde Unternehmen zu streichen, hat im Hinblick auf die völkerrechtlich garantierte Steuersouveränität der Staaten nur begrenzte Erfolgsaussichten. Aus diesem Grunde wird in den hoch besteuernden Staaten die Bekämpfung von Steuervermeidung und Steuerumgehung intensiviert. Die dem deutschen Fiskus hierfür schon jetzt zur Verfügung stehenden Bekämpfungsinstrumente sind beachtlich und bedürfen kaum der Ergänzung.
  • International tax law is currently focusing especially on “unfair“ tax competition between states. In view of the fiscal sovereignty guaranteed under international law, the pressure exerted by high-tax countries to abolish tax privileges for non-resident companies has only limited prospects of success. This is why the high-tax countries are stepping up their efforts to combat tax avoidance and tax evasion. The tools already available to the German tax authorities to do so are considerable and hardly need to be supplemented.

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom 05.10.2016 12:01