Heft 12 / 2014

In der aktuellen Ausgabe der ISR (Heft 12, Erscheinungstermin: 10. Dezember 2014) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.

Außensteuerrecht

  • Binding, Jens / Sick, Tobias / Lukaschek, Heiko, Grenzüberschreitende Einlagenrückgewähr nach § 27 Abs. 8 KStG – Regelungslücke und Nachweiswahn, ISR 2014, 401-407
    Der vorliegende Beitrag befasst sich eingehend mit der Ermittlung des steuerlichen Einlagekontos bei Beteiligungen an ausländischen Gesellschaften. Nach einer umfassenden Analyse der derzeitigen Literatur, Rechtsprechung und Auffassung der Finanzverwaltung stellen die Verfasser verschiedene alternative Möglichkeiten der Ermittlung des steuerlichen Einlagekontos in den Fällen des § 27 Abs. 8 KStG dar. Ebenfalls weisen die Verfasser auf die bestehenden Regelungslücken des Gesetzes hin und zeigen Möglichkeiten auf, eben diese Lücken zu schließen.
    This article deals with the determination of the company’s capital contributions account for tax purposes (“steuerliches Einlagekonto“) for capital distributions of foreign companies. After a comprehensive analysis of the relevant literature, the case law of the relevant courts and the opinion of the tax authority the authors present different alternatives of the determination of the company’s capital contributions account for tax purposes for EU companies. Also the authors are showing several gaps in the existing law and possibilities to close these gaps.
  • Lipp, Dr. Marisa, Die Bedeutung der stillen Gesellschaft im Außensteuergesetz, ISR 2014, 408-413
    Die stille Gesellschaft erfreut sich in der Praxis großer Beliebtheit. Potenziale können in der Eigenschaft der stillen Beteiligung als Finanzierungsquelle, der Anonymität oder den flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten des Gesellschaftsverhältnisses liegen. Der folgende Beitrag analysiert die Bedeutung dieses speziellen Rechtskonstrukts im deutschen Außensteuergesetz.
    Silent partnerships are popular in practice because potentials can be found in the possible use as a financial instrument, the possibility to anonymously participate and the flexible structuring options. The following article analyzes the significance of this particular legal construct in the German Foreign Tax Act.
  • BFH v. 25.6.2014 - I R 24/13, Kein “Wahlrecht“ zur Überschussrechnung für atypisch still Beteiligten an einer bilanzierenden ausländischen (hier: österreichischen) GmbH, ISR 2014, 414-415

Europäisches Steuerrecht

  • EuGH v. 23.10.2014 - Rs. C-172/13, Generalanwältin ruft den EuGH erneut zur Revision seiner Rechtsprechung zu finalen Verlusten auf, ISR 2014, 415-418

Internationale Steuerplanung/Verrechnungspreise

  • Rasch, Stephan / Müller, Clarisse, Vertreterbetriebsstätte: BsGaV: Der ständige Vertreter und die “Nullsummentheorie“, ISR 2014, 418-422
    § 39 Abs. 1 der BsGaV regelt, dass die neue Rechtsverordnung – die Betriebsstättengewinnaufteilungsverordnung – auch für ständige Vertreter i.S.d. § 13 AO anzuwenden ist. Sofern ein ständiger Vertreter eine Vertreterbetriebsstätte gem. Art. 5. Abs. 5 OECD-MA begründet, können Personalfunktionen für den Vertretenen durch den ständigen Vertreter ausgeübt werden. § 39 Abs. 2 BsGaV geht davon aus, dass dem Vertretenen die Personalfunktionen des ständigen Vertreters – abweichend von § 2 Abs. 3 BsGaV – zugerechnet werden. Fraglich ist daher, wie sich diese Zurechnung von Personalfunktionen auf die Gewinnzurechnung bei der Vertreterbetriebsstätte auswirkt, oder mit anderen Worten, ob die “Nullsummentheorie“ damit nicht mehr zur Anwendung kommen kann.
    Sec. 39 para. 1 BsGaV sets forth that the new decree law dealing with the allocation of profits to permanent establishments is applicable for agents (“ständige Vertreter“ in the sense of sec. 13 General Tax Code). In case an agent constitutes a dependent agent permanent establishment in line with Art. 5 para. 5 OECD Model Convention, the dependent agent could perform significant people functions. Sec. 39 para. 2 BsGaV further assumes that the significant people functions are attributed to the principal. Under this assumption it needs to be clarified to what extent the attribution of significant people functions have an effect on the attribution of profits to the dependent agent permanent establishment, in other words, whether the “Nullsummentheorie“ (cf. the “single taxpayer approach“) is still applicable.
  • Ackerman, Abraham / Halbach, Gerrit, Verrechnungspreisermittlung: Wirtschaftliche Bewertungsverfahren als eine neue Disziplin?, ISR 2014, 423-428
    Die Relevanz von Bewertungen bei der Beurteilung von Verrechnungspreisen verstärkt sich mehr und mehr in der Beratungspraxis. Dieser Trend zeigt sich ebenfalls im Rahmen des für Maßnahme 8 der hochaktuellen OECD-BEPS-Initiative veröffentlichten Berichtes vom 16.9.2014 (OECD (2014): Guidance on Transfer Pricing Aspects of Intangibles, OECD/G20 Base Erosion and Profit Shifting Project, OECD Publishing, http://dx.doi.org/10.1787/9789264219212-en). Das überarbeitete Papier kündigt eine Aktualisierung der in Kapitel II der OECD-Verrechnungspreisrichtlinien enthaltenen Vorgaben zur Anwendung alternativer Ansätze zur Bestimmung angemessener Verrechnungspreise (u.a. die Verwendung von Bewertungstechniken) für das Jahr 2015 an. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag zunächst die entsprechenden inländischen sowie auf internationaler Ebene bestehenden Rechtsgrundlagen und analysiert in einem zweiten Schritt die transaktionsspezifische Anwendung von Bewertungsansätzen bei der Verrechnungspreisermittlung.
    Economic valuations have become increasingly relevant when determining transfer prices from a practitioner’s perspective. This trend is also reflected in the recent publication dated 16 September 2014 in relation to Action Item 8 of the OECD BEPS initiative. For 2015 an update of the guidance on applying alternative approaches for determining transfer prices included in Chapter II of the 2010 OECD Transfer Pricing Guidelines (inter alia the use of valuation methodologies) is planned. Given these latest developments, the article analyses the relevant domestic and international statutory sources and examines the application of valuation techniques for transfer prices on a transactional level.
  • Roeder, Achim / Fellner, Eike, Base Erosion and Profit Shifting: Immaterielle Vermögenswerte und die OECD – Zusammenfassung des Arbeitsstands des Kapitels VI und erste Analyse aus deutscher Sicht, ISR 2014, 428-434
    Mit den aktuellen Veröffentlichungen der OECD zu BEPS liegen mittlerweile weitgehende Überarbeitungen des Kapitels VI der OECD-Leitlinien vor. Damit werden sich für grenzüberschreitend tätige Unternehmen wesentliche Änderungen im Hinblick sowohl auf die Bestimmung von Verrechnungspreisen für die Nutzung oder Übertragung immaterieller Vermögenswerte als auch im Hinblick auf deren Dokumentation ergeben. Der vorliegende Beitrag vermittelt einen ausführlichen Überblick über Aufbau und Inhalt des Arbeitsstands des Kapitels VI. Darüber hinaus vergleicht er die neue OECD-Definition immaterieller Vermögenswerte mit der deutschen steuerrechtlichen Definition und untersucht die Vereinbarkeit der OECD-Verrechnungspreismethoden mit § 1 AStG im Kontext immaterieller Vermögenswerte.
    The recent OECD publications regarding BEPS include a major revision of Chapter VI of the OECD Guidelines. Multinational groups will be affected by significant changes in determining and documenting their transfer pricing for the use or transfer of intangibles. This paper provides a comprehensive overview regarding structure and content of the current version of Chapter VI. In addition it compares existing German tax legal definition of intangibles with the new OECD definition and reviews the applicability of OECD transfer pricing methods for intangibles in light of § 1 Foreign Tax Act (AStG).

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom 02.12.2014 15:21