Heft 9 / 2014

In der aktuellen Ausgabe der ISR (Heft 9, Erscheinungstermin: 10. September 2014) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.

Außensteuerrecht

  • Ditz, Xaver / Quilitzsch, Carsten, Keine Einkünftekorrektur nach § 1 AStG bei Teilwertabschreibungen auf Darlehensforderungen gegen ausländische Tochtergesellschaften – Anmerkung zum Urteil des FG Düsseldorf v. 28.3.2014 – 6 K 4087/11 F, ISR 2014, 293-296
    Mit Urteil v. 28.3.2014 hat das FG Düsseldorf die Möglichkeit der steuerlichen “Berichtigung“ von Teilwertabschreibungen auf Darlehensforderungen gegen ausländische Tochtergesellschaften über eine Anwendung von § 1 AStG verneint und damit auch der in der im BMF-Schreiben v. 29.3.2013 zum Ausdruck gebrachten Auffassung der Finanzverwaltung deutlich widersprochen. Dies soll zum Anlass genommen werden, die Entscheidung einer näheren Betrachtung zu unterziehen.
    In its judgment of March 28, 2014 the Finance Court of Düsseldorf opted clearly against the application of sect. 1 FTA in respect of write downs on loans granted to foreign affiliated companies. Hence, the ruling differs considerably from the circular issued by the German Federal Ministry of Finance on March 28, 2011 and therefore gives rise to a critical analysis.
  • Ferrara, Fabio, § 42 AO und Missbrauchsklauseln im internationalen Steuerrecht, ISR 2014, 296-301
    Der deutsche Gesetzgeber begrenzt die rechtliche Gestaltungsfreiheit von Steuerpflichtigen durch innerstaatliche und bilaterale Missbrauchsklauseln. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Problem des wechselseitigen Konkurrenzverhältnisses solcher Klauseln im Rahmen der deutschen Missbrauchsabwehr und potenziellen Lösungsansätzen.
    The German legislator limits the freedom of legal structuring options by national and bilateral anti-abuse clauses. This article deals with the problem of a mutual competitive relationship of such clauses in the context of a German anti-abuse policy and potential solutions.

DBA/OECD

  • Ditz, Xaver / Bärsch, Sven-Eric, Änderungen im Rahmen des “Update 2014“ des OECD-MA, ISR 2014, 301-305
    Der Beitrag gibt einen Überblick über die Änderungen im Rahmen des “Update 2014“ des OECD-MA einschließlich des OECD-MK. Nachdem die Bedeutung des OECD-MK als Auslegungshilfe dargelegt wird, werden die Änderungen betreffend Bau- und Montagebetriebsstätten (Art. 5 Abs. 3), Emissionsberechtigungen/-guthaben (u.a. Art. 7 und 13), die Bedeutung der “nutzungsberechtigten Person“ (Art. 10 bis 12), die Einlagenrückgewähr (Art. 10 und 13) sowie Zahlungen nach Beendigung einer unselbständigen Arbeit (Art. 15) aufgezeigt.
    This article gives an introduction to the changes made in the 2014 Update of the OECD Model and the Commentaries. After introductory remarks, the article discusses some of the changes pertaining to the construction permanent establishment (Art. 5 Para. 3), emissions permits and credits (Art. 7 und 13 in particular), the meaning of “beneficial owner“ (Art. 10 to 12), the redemption of shares (Art. 10 and 13) and termination payments (Art. 15).
  • Lampert, Steffen / Meickmann, Till, Informationsaustausch mit Drittstaaten – Von der Auskunfts- zur Verweigerungspflicht?, ISR 2014, 305-311
    Die Übermittlung von Informationen durch die deutschen Finanzbehörden ins Ausland birgt für den Steuerpflichtigen das Risiko, dass diese dort nicht nur für steuerliche Zwecke verwendet werden. Ausgehend von der Erkenntnis, dass die abkommensrechtlich normierten Geheimhaltungspflichten dem Stpfl. nur eine trügerische Sicherheit vermitteln, widmet sich der folgende Beitrag der Frage, welchen Grenzen der Weitergabe von Informationen in Drittstaaten im Spannungsverhältnis zwischen öffentlichem Interesse an einer Teilhabe am zwischenstaatlichen Auskunftsverkehr und Individualrechtsschutz gesetzt sind.
    The transfer of information by the German fiscal authorities to foreign countries poses the risk of the information being used for non-tax purposes. In light of the ineffective protection offered to the taxpayer by the obligations of confidentiality laid down in bilateral tax treaties, the following article aims to identify the limits of the transfer of information to third countries in consideration of public interest in the mutual exchange of information and taxpayer’s rights.

Europäisches Steuerrecht

  • EuGH v. 17.7.2014 - Rs. C-48/13, Renaissance der objektiven Vergleichbarkeit als Element der Prüfung von Grundfreiheiten, ISR 2014, 311-314
  • BFH v. 20.5.2014 - II R 44/12, Befugnis einer im EU-Ausland niedergelassenen Steuerberatungsgesellschaft zur geschäftsmäßigen Hilfeleistung in Steuersachen, ISR 2014, 314-317

Internationale Steuerplanung/Verrechnungspreise

  • Köhler, Stefan, Ent- statt Verstrickungsbesteuerung: § 50i EStG- Nach der Änderung ist vor der Änderung?!, Ein Thesenpapier, ISR 2014, 317-324
    Während § 50i EStG in der Erstfassung ein aus Sicht des Fiskus verständliches Anliegen verfolgte, nämlich die Konservierung stiller Reserven und den Schutz vor unversteuerter Entstrickung, führt die Verschärfung und Ergänzung in der Fassung des Kroatiengesetzes jedenfalls dem Wortlaut nach zu Effekten, die vom Sinn und Zweck der Norm wohl kaum gedeckt sein dürften sowie zu u.U. fast schon widersinnigen Besteuerungsergebnissen, die womöglich Ausfluss eines zu schnellen Gesetzgebungsverfahrens sind. Eine erneute Nachbesserung erscheint dringend erforderlich. Daher gilt hier hoffentlich: nach der Änderung ist vor der Änderung.
    In 2013, Germany introduced a new type of treaty overriding legislation which shall ensure Germany’s right to tax those German holding partnerships which, given their specific corporate and management structure, under domestic rules generate business income by default but actually do not run an operating trade or business (irrespective of the treaty interpretation). In 2014, this rule has been broadened with retroactive effect. In addition to the former scope, the law now determines that also subsequent reorganizations, conversions into corporations, a transfer of assets or a transfer of the entire interest in the partnership by way of gift or by inheritance have to be carried out at fair market value in all circumstances (counter exclusion to the basic principle of a book value carry-over transaction). The article shows in various examples that, in a number of cases, the new wording of the law seems to be in excess of the legislator’s intention and provides suggestions for a further (third) amendment of Sec. 50i German Income Tax Act.
  • Greil, Stefan / Wargowske, Lars, Lizenzen: Fremdübliche Vergütung für die Überlassung eines Markenzeichens im Konzern, Zugleich Anmerkung zum Urteil des FG Münster vom 14.2.2014, ISR 2014, 324-328
    In einem vom FG Münster zu entscheidenden Fall wurde seitens der Betriebsprüfung eine Korrektur für die Überlassung eines Markenrechts zwischen verbundenen Unternehmen vorgenommen. Das seitens der Betriebsprüfung (pauschal) angesetzte Lizenzentgelt lehnte das FG Münster ab und verwendete die Lizenzanalogie zur Bemessung eines fremdüblichen Lizenzentgeltes. Zu fragen ist, ob diese Vorgehensweise dem Fremdvergleichsgrundsatz entspricht und welche Folgen sich ergeben können.
    A transfer price revision relating to a trademark license between related parties was subject to a decision of the tax court of Muenster. The issue occurred during a tax audit. The application of a license fee as requested by the tax auditors was rejected. Instead, the tax court used the relief from royalty method to determine an arm’s length license fee. It is to discuss whether this procedure is in line with the arm’s length principle and what consequences may arise.

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom 02.09.2014 12:26